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Allgemeine Informationen

Das Ruwenzori-Gebirge oft auch „die Mondberge“ genannt, ist ein Gebirgszug im östlichen Äquatorialafrika an der Grenze zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo. Ruwenzori bedeutet in der Sprache des Bakonjo-Stammes in etwa „Regenmacher“. Die Ruwenzori-Berge erreichen eine Höhe bis zu 5.109 m. Die höchsten Gipfel sind dauerhaft schneebedeckt – zusammen mit dem Kilimanjaro und dem Mount Kenya sind dies die einzigen „Schneeberge“ in Äquatorial- bzw. Ostafrika.

Die Berge sind aufgrund Ihrer ökologischen Wichtigkeit Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Die Ruwenzori-Berge sind eine extrem steile und schroffe Gebirgskette. Die Ausdehnung des Gebirges beträgt ca. 120 km Länge und 65 km Breite. Es befindet sich zwischen dem Lake Edward und dem Lake Albert und besteht aus sechs Massiven, voneinander getrennt durch tiefe Schluchten,

  • dem Mount Stanley (5.109 Meter),
  • dem Mount Speke (4.890 Meter),
  • dem Mount Baker (4.843 Meter),
  • dem Mount Emin (4.798 Meter),
  • dem Mount Gessi (4.715 Meter) und
  • dem Mount Luigi di Savoia (4.627 Meter).

Der Mount Stanley ist der höchste Berg. Er hat mehrere Tochtergipfel mit dem Margherita Peak (5.109 m) als dem höchsten Punkt. Die Berge befinden sich in einer extrem feuchten Gegend und sind häufig in Wolken gehüllt, die durch feuchte Luftströme aus dem Atlantik und dem Indischen Ozean entstehen. Die Gletscher, Wasserfälle und Seen machen die Region zu einem der schönsten Berggebiete Afrikas. Unter anderem befindet sich eine Quelle des Nils im Ruwenzori.

Im Gegensatz zu den meisten afrikanischen Schneebergen ist das Ruwenzori nicht vulkanischen Ursprungs, sondern ein Horst von vergletscherten Massen. Die Berge werden durch Pässe und tief eingeschnittene Flusstäler getrennt, die alle in den Fluss Semliki fließen. Gletscher und Seen treten in den oberen Tälern auf. Die Dauerschneegrenze liegt bei etwa bei 4.511 Meter im Osten und 4.846 Meter im Westen.

Das Ruwenzori-Gebirge ist für seine Vegetation bekannt, von tropischem Regenwald bis hin zu alpinem Gebiet. Es gibt insgesamt fünf verschiedene Vegetationszonen im Ruwenzori. Dies sind:

  • das Grünland (1.000 bis 2.000 Meter),
  • der Bergwald (2.000 bis 3.000 Meter),
  • die Bambuszone (2.500 bis 3.500 Meter),
  • die Heidekrautzone (3.000 bis 4.000 Meter) und
  • die afro-alpine Moorzone (4.000 bis 4.500 Meter).

Damit ist die Ruwenzori-Vegetation einzigartig am Äquator. Das gilt auch für die Pflanzen- und Tierwelt: Die Berge haben ihre eigenen Arten und Sorten von Riesenlobelien und einem sechs Meter hohen Heidekraut, das sich auf einer seiner Spitzen befindet. Große Teile der Berge sind heute Weltkulturerbe und Teil des Ruwenzori Mountains National Park im Südwesten von Uganda und des Virunga Nationalparks im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Flora im Ruwenzori ist viel üppiger als in anderen ostafrikanischen Nationalparks. Das ist vor allem eine Folge der hohen und stetigen Niederschlagsmenge in der Region. Mit steigender Höhe sinkt die Temperatur, und die Luft wird dünner. Es gibt keine Wasserknappheit in der Ruwenzori-Zone.

Das Ruwenzorigebiet ist für Kupfer und Kobalt, welches bei Kilembe (Uganda) abgebaut wird, wirtschaftlich wichtig. Die für den Bergbau benötigte Wasserkraft wird durch den Mubuku, den größten Fluss des Gebirges, zur Verfügung gestellt.

Ruwenzori ist die Heimat der Konjo- und Amba-Völker. Diese bewohnen die unteren östlichen Hänge und leben von der Landwirtschaft. Sie bauen Bohnen, Süßkartoffeln und Bananen an. Die Bakonjo sind ein Bantu-sprechendes Volk, die auf den Bergen seit vielen Generationen an den steilen Hängen lebt.

Mount Stanley mit  dem Alexandra Peak (links), Albert Peak (Mitte) und Margherita Peak (rechts); (C) El.Sarmiento
Mount Stanley mit  dem Alexandra Peak (links), Albert Peak (Mitte) und Margherita Peak (rechts); (C) El.Sarmiento
From the Rwenzori Mountains to Ndali Vanilla volcanic crater lakes (c) Ndali Vanilla

Ruwenzori: Die wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ)

Wie hoch ist das Ruwenzori-Gebirge?

  • Mit bis zu 5.109 Metern Höhe ist das Ruwenzori-Gebirge nur 100 Meter niedriger als der zweithöchste Berg Afrikas, der Mount Kenia.
  • Die höchste Erhebung ist der Mount Stanley mit 5.109 Metern, welcher über einen 5.050 Meter hohen Kamm mit seinem direkten Nachbarn, dem Albert Peak, verbunden ist.

Wie schwer ist eine Besteigung der Ruwenzori-Berge?

  • Im oberen Bereich ist das Ruwenzori-Massiv vergletschert, weshalb für Gipfelbesteigungen Steigeisen und Eispickel notwendig sind.
  • Auch ansonsten steht Ruwenzori nicht umsonst für „Hochgebirge“; oberhalb von 3.000 Metern herrschen nachts Temperaturen um den Gefrierpunkt. Das Thermometer kann bis auf -10 Grad fallen.
  • Ausdauerndes Wandern auf Tagesetappen bis zu acht Stunden sollte man aushalten; das Gepäck wird dabei von Trägern getragen.
  • Für die Gipfelbesteigung sollte das Gehen mit Steigeisen beherrscht werden. Alpines Klettern (Grad II bis III) ist erforderlich.

Welches ist die beste Route für die Ruwenzori-Berge?

  • Die wohl schönste Route ist die Kilembe Route mit ihren Tälern und Wäldern, Riesen-Senezien und Farnen. Höhentoleranz und eine gewisse Fitness sind hierzu vonnöten.

Ist eine Überschreitung des Ruwenzori-Massivs möglich?

  • Definitiv: Eine Überschreitung ist möglich. In der Variante als West-Ost-Überschreitung von Kongo nach Uganda dauert sie knapp über zwei Wochen. Aber Achtung: Diese Tour hat eindeutig Expeditionscharakter!

Touristische Höhepunkte

  • Die faszinierenden Mondberge mit ihren fünf verschiedenen Vegetationszonen, die u.a. einzigartige Senezien und Lobelien aufweisen.
  • Die Besteigung des Mount Stanley mit seinem Gipfel, dem Margherita Peak, mit 5.109 Metern der dritthöchste Berg Afrikas.
  • Die größten Gletscher Afrikas, inklusiver Hochtouren-Gehen mit Steigeisen und Eispickel.
  • An einem kommt man in Uganda wohl nicht vorbei: Dem Gorilla-Trekking (am besten im Bwindi Nationalpark). Auch kombinierbar mit einem Schimpansen-Trekking.
Blick auf die Ruwenzori-Berge
Blick auf die Ruwenzori-Berge

Informationen zum Bergsteigen

Es gibt momentan nur eine Möglichkeit, auf die Ruwenzori-Gipfel zu gelangen:

  • Die Route von Uganda dauert insgesamt sechs bis sieben Tage für die zentrale Runde. Aufgrund des hohen Regenaufkommens kann der Weg sehr schlammig sein. Die Besteigung des Hauptgipfels ist eine Gletschertour. Übernachtet werden kann in einfachen und unbeheizten Hütten.

Darüber hinaus gibt es seit 2009 mit der Kilembe Route noch einen neuen Weg, allerdings gänzlich ohne Hütten. Für den Nationalpark muss ein Permit erworben werden, und es müssen lokale Träger und Führer gebucht werden.

Im Gebiet des Ruwenzori regnet es an ca. 320 Tagen im Jahr. Eine Besteigung ist am sinnvollsten in den trockenen Monaten von Dezember bis Februar und von Juli bis September. Für Gipfelbesteigungen ist eine Gletscherausrüstung mit Steigeisen und Eispickel notwendig. Nachts liegen die Temperaturen oberhalb von 3.000 m um den Gefrierpunkt.

Mit Intakt-Reisen unterwegs: Ruwenzori

Das gesamte Ruwenzori-Gebiet beheimatet zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen. Im Ruwenzori Mountains National Park und im Virunga Nationalpark werden diese besonders geschützt. Der Ruwenzori Mountains National Park umfasst fast 100.000 ha. Der Queen Elizabeth (Ruwenzori) Nationalpark, welcher 1952 gegründet wurde, liegt östlich des Lake Edward und südlich des Ruwenzori im Südwesten Ugandas. Zu empfehlen ist beispielsweise die Reise Nationalparks in Uganda und Gorillatrekking.

Intakt-Reisen bietet darüber hinaus die Aktivreise „Ruwenzori und Virunga-Trekking“ als Trekkingvariante an. Diese ist vor allem für Trekker geeignet, die bereits alpine Bergsteigererfahrung haben.

Einen Eindruck der „Mondberge“ erhalten Sie auch in der Reise Berggorillas und Vulkane, die Sie im Volcanoes Nationalpark in Ruanda erleben oder der Uganda-Ruanda-Reise Nashörner – Schimpansen – Berggorillas. Eine kurze Wanderung in den Ruwenzoris unternehmen Sie auch in der Reise Schimpansen- und Gorillatrekking in Uganda.

Zahlen, Daten, Fakten

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Geographische Lage
Geographische Lage
Alternative Namen
Rwenzori, Rwenjura (Batoro-Sprache = Regenmacher bzw. Wolkenkönig)
Höhe
5.109 Meter (Margherita Peak)
Gebirge
Inmitten des Ostafrikanischen Grabenbruchs im Western Rift
Berg-Typ
Entstanden aus einem vulkanisch und tektonisch aktiven Grabenbruch
Lage
Ostafrika, Demokratische Republik Kongo und Uganda
Erstbesteigung
1906
Erstbesteiger
Luigi Amadeo von Savoyen und Begleitung
Koordinaten
0° 23′ N, 29° 54′ O
Rangliste
Dritthöchstes Gebirge Afrikas