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Allgemeine Informationen

Wenn Sie zum  Nanga Parbat (auch Diamir genannt) reisen, tauchen Sie ein in eine der imposantesten und herausfordernsten Gebirgsregionen dieser Erde. So kann sich der Diamir zu recht auch als „König der Berge“ bezeichnen lassen. Er zählt nicht nur ob seiner Höhe von 8.125 Metern (neunthöchster Berg der Erde), sondern auch aufgrund seiner extrem schwierigen Besteigbarkeit zur Königsdisziplin unter den Bergsteigern.

Gelegen in Gilgit-Baltistan, dem pakistanischen Teil Kaschmirs, ist er die größte sichtbare, freistehende Massenerhebung der Erde, allerdings im westlichen Himalaya auch der einzige Achttausender. Der Name „Nanga Parbat“ (Sanskrit für „nackter Berg“) leitet sich aus seiner fast schneefreien Gipfelzone ab.  Der Himalaya ist ein klassisches Faltengebirge; hier schiebt sich die Indische Platte seit ca. 40-50 Millionen Jahren unter die Eurasische Platte, und führt zu Gebirgsauffaltungen. So hebt sich der Himalaya auch heute noch um ca. 1 cm  pro Jahr.  Hauptgesteine des Diamir sind Granite und Gneise. Der Diamir gilt als einer der anspruchsvollsten Achttausender und wegen der Lawinen – und steinschlaggefährdeten Steilhänge am schwierigsten zu besteigenden Berge.

Trotz seiner geringeren Höhe ist der Diamir gefährlicher als sein großer Bruder, der Mount Everest. Da er aufgrund seiner schwierigen Besteigung mehr als ein Dutzend Todesopfer forderte prägte sich in der deutschen Bergsteigerwelt der Begriff des „Schicksalsberg der Deutschen“. Schon seit 1985 versuchten, mit dem Briten Albert F. Mummery, die Menschen den Berg zu ersteigen; zahlreiche Begehungsversuche folgten, sei es über die Rakhiotseite, die Diamirflanke oder der Rupalwand, die, nach Süden liegend, mit ihren 4.500 m als die höchste Gebirgswand der Welt gilt. Doch erst im Jahr 1953 gelang es Hermann Buhl  in einem unbeschreiblichen 41-stündigen Alleingang ohne zusätzlichen Sauerstoff den Berg über die Rakhiotseite  zu bezwingen. 1978 schaffte es Reinhold Messner mit der erneuten Besteigung des Diamir als erster Mensch, einen Achttausender von der Basis bis zum Gipfel im Alleingang zu bezwingen.

Doch die faszinierende Berg- und Gletscherwelt des Diamir lässt sich auch in entspannteren Trekkingtouren erkunden. Diese umrunden den Nanga Parbat und belohnen bei weniger Anstrengung mit phantastischen Ausblicken auf das Bergpanorama.

Nanga Parbat Mountain in Pakistan 2016 (c) Makhdoom Shah

Nanga Parbat: Die wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ)

Wie hoch ist der Nanga Parbat (Diamir)?

  • Mit 8.125 Metern Höhe über dem Meeresspiegel ist der Nanga Parbat (Diamir) der höchste Berg des West-Himalaya und der neunthöchste Berg der Welt.
  • Der Nanga Parbat (Diamir) hat noch 8 weitere hervorstechende Gipfel. Nach dem höchsten (Diamir-Gipfel 8.125 Meter) folgt die Nanga Parbat Nordschulter mit 8.070 Meter. Die Südschulter weist immerhin noch 8.042 m  auf. Die anderen Gipfel sind immerhin auch noch alle über 7.000 Meer hoch.

Wie schwer ist eine Besteigung des Nanga Parbat (Diamir)?

  • Die Besteigung des Diamir gehört zu dem Schwierigsten, was die Bergsteigerwelt zu bieten hat. Es gibt wohl kaum einen Berg, auf welchem mehr berühmte Bergsteiger ihr Leben gelassen haben.

Welche Routen führen auf den Nanga Parbat (Diamir) ?

  • Die Kinshofer-Route auf der Westseite des Nanga Parbat (Diamir Face) wird heute auch als Normalweg bezeichnet.. Er ist insgesamt extrem lawinengefährdet. Die gefährlichsten Zonen kann man zwar über die sogenannte Mummery-Rippe umgehen, diese ist aber aufgrund ihrer Steilheit nur von wenigen Kletterern bewältigbar.
  • Eine alternative Wegführung bietet der Aufstieg über den Diama-Gletscher.
  • Die Rupal-Route (Rupal Face), auch nach seinem Erstbegeher „Schellroute“ genannt, führt auf den Mazeno-Grat im Südwesten und über die Mazenoscharte schließlich auf den Gipfel. Die Erstbesteiger haben diesen Weg als den sichersten und leichtesten Weg zum Gipfel bezeichnet.
  • Die Rakhiot-Route (Raikot Face), auch nach dem Erstbesteiger „Buhlroute“ (Buhlweg) genannt, ist die flachste, aber auch längste Route.

Wieviel kostet es, den Nanga Parbat (Diamir) zu besteigen?

  • Eine Nanga Parbat-Besteigung kann man nur mit einer organisierten Tour verwirklichen. Bereits für vergleichsweise günstige  7.650 Euro lässt sich eine Tour über die Rupal-Wand organisieren.
  • Zählt man Materialkosten für professionelle Ausrüstung von ca. 3.000 Euro und den An- und Abflug nach Islamabad hinzu, kommt man etwa auf 12.000 Euro.

Wie erfolgt die Anreise zum Nanga Parbat?

  • Das Diamir-Tal im Nordwesten des Nanga Parbat wird von Bunar am Indus über eine Schotterpiste bis zum Ort Diamiroi erreicht. Dort beginnt der Fußweg in Richtung Basislager. Das Basislager am Nanga Parbat befindet sich auf einer Höhe von nur 3.600 Metern, was den Zustieg vergleichsweise einfach macht.
  • Zur Alternativroute über die Rupal-Flanke gelangt man von Islamabad über den Karakorum Highway (KKH) über Besham nach Chilas (anstrengend! 12 Stunden Fahrt). Von dort Bunar angesteuert, dann weiter durch das Bunartal bis zum Ende der Straße. Ab hier geht es dann zu Fuß in Richtung Sair weiter.
  • Zur Rupal-Route fährt man von Chilas aus über Tarashing weiter nach Thalichi. Von hier umrundet man den Nanga Parbat in Richtung Osten bis nach Tarashing. Von hier geht es zu Fuß entlang des Chongra-Gletschers bis zum Dorf Rupal im gleichnamigen Rupal-Tal.

Touristische Höhepunkte

  • Die „Märchenwiese“ auf etwa 3.250 Meter Höhe, eine Hochalm nördlich des Diamir im Rakhiot-Tal mit ihren fabelhaften Bergwiesen zählt sie zu den schönsten Augenblicken bei einem Aufstieg oder einer Umrundung des Nanga Parbat.
  • Der Jiliper Peak 5206 m, von dessem Gipfel Sie eine grandiose Sicht auf den Nanga Parbat genießen können. Der Aufstieg ist allerdings äußerst kraftraubend und schwierig.
  • Die Bergdörfer der „Hunza“ im gleichnamigen Hunza-Tal.
  • Der Rupal-Kamm, der sich von 4.300 bis auf 5.100 Meter Höhe hinaufzieht liefert eine spektakuläre Sicht auf die gewaltige Rupalflanke des Nanga Parbat. Der Rupal-Kamm ist ein Vorgrat des Rupal Peaks, welcher allerdings deutlich schwieriger und nur mit einem Zwischenlager besteigbar ist.
  • Die gewaltigen Gletscher des Karakorum; der Ganolo-Gletscher geht direkt von der Märchenwiese im Rakhiot-Tal los.

Informationen zum Bergsteigen

Der Nanga Parbat (Diamir) ist einer der anspruchsvollsten Achttausender der Erde und nur für erfahrene Höhenbergsteiger gedacht. Höhenkrankheit, Steinschlag, Lawinen, Klettergefahren … der Nanga Parbat kann gleich mit allem aufwarten. Es gibt zwar verschiedene Routen, aber keine davon kann als einfach bezeichnet werden. Zur Besteigung des Diamir wird beste Kondition und Gesundheit vorausgesetzt. Selbstverständlich wird sich jedes Expeditionsteam zuvor über Ihre Vorerfahrungen informieren.

Aber auch die Gebirgswelt rund um den Diamir bringt noch genug Herausforderungen mit sich. Hier reichen zwar  gute Trittsicherheit aufgrund von Geröllfeldern und losen Steinen auf den Schneefeldern, aber Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Steigeisen gehören ebenfalls dazu. Es gibt einige geführte Touren in der Diamir-Region, die zwar nicht in die ganz hohen Regionen führen, aber dafür phantastische Fernsichten und eindrucksvolle Gebirgspanoramen bieten.

Mit Intakt-Reisen unterwegs: Nanga Parbat

Für die Besteigung des Nanga Parbat (Diamir) reisen sie nicht nur lange (40 bis 50 Tage für die komplette Tour muss man rechnen); es handelt sich zugleich auch um eine extrem anspruchsvolle Expedition welche nicht zu unserem Standardprogramm gehört. Wir können Ihnen folgenden Varianten organisieren:

  • Besteigung über die Rupal-Route entang der Rupal-Wand
  • Besteigung über die  Kinshofer-Route entlang der Diamir-Flanke

Bitte beachten Sie, dass Termine für den Diamir rar gesät sind. Meist gibt es nur eine Möglichkeit pro Jahr. Wir können auch nicht garantieren, ob Sie in eines der Expeditionsteams aufgenommen werden.

Reisen mit dem Programmpunkt Nanga Parbat:

Aktuell bieten wir keine Reisen in diese Zielregion an.

Zahlen, Daten, Fakten

Alternative Namen
Diamir
Höhe
8.125 Meter
Gebirge
West-Himalaya
Berg-Typ
Freistehende Massenerhebung aus Graniten und Gneisen
Lage
Pakistan, Kaschmir, Gilgit-Baltistan (Northern Areas)
Erstbesteigung
1953
Erstbesteiger
Hermann Buhl
Koordinaten
35° 14′ 21″ N, 74° 35′ 24″ O
Rangliste
Neunthöchste Berg der Erde mit der höchsten Gebirgswand der Welt (Rupal-Flanke, 4.500 Meter)