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Allgemeine Informationen

Der „Cerro Aconcagua“ oder kurz „Aconcagua“ ist nicht nur der höchste Berg der Anden respektive Südamerikas, sondern auch der gesamten Südhalbkugel, ja sogar weltweit der höchste Berg außerhalb Asiens.

Der Name des Berges wird aus der Quechua-Sprache der Inka vom Wort „Ackon Cahuak“ abgeleitet und ist in etwa gleichbedeutend mit „steinerner Wächter“ oder „weißer Wächter“. Eine ähnliche Bedeutung wird ihm aus der Aymara-Sprache zuteil, ebenfalls indigenen Ursprungs. Hier bedeutet „Aconcagua“ soviel wie „Schneeberg“. In Chile galt der Aconcagua früher auch als der „El volcano“ („der Vulkan“), denn er wurde lange Zeit für einen Vulkan gehalten, da immer wieder Wolkenfahnen an seiner Spitze zu beobachten sind. Dem gleichen Irrtum erlagen die Menschen früher auch beim Mount Everest, der dieses Phänomen ebenfalls kennt.

Der höchste Gipfel des Aconcagua erreicht mit einer Höhe von 6.962 Metern fast die magische 7.000er-Grenze. Sein südlicher Nebengipfel kommt immerhin auf 6.928 Meter. Er hat fünf Hanggletscher, deren Gletscherzungen sich bis zu zehn Kilometer den Berg hinunter strecken.

Die Region um den Aconcagua ist geprägt durch eine vegetationskarge Höhenwüste. Es gibt mehrere Gesteinsschichten, welche abhängig vom eingelagerten Mineral in unterschiedlichen Färbungen auftreten. Vereinzelt trifft man auch Stolleneingänge oder Schutthalden, Relikte aus früheren Zeiten, als man hier aktiv Bergbau betrieb.

Der Aconcagua ist ein Teil der Anden und befindet sich in Argentinien im nach ihm benannten Nationalpark „Parque Provincial Aconcagua“.

Im Jahr 1817 wurde der Aconcagua erstmalig – durch den Unabhängigkeitskämpfer José de San Martín – erkundet. San Martín wollte heimlich von Argentinien nach Chile gehen und wählte eine damals noch unbegangene Route entlang seiner Hänge. Durch die Vermessung des Berges von Robert Fitz Roy im Jahr 1834 wurde dann bald klar, dass der Aconcagua der höchste Berg der Anden ist. Gleichzeitig wurde mit seinen Vermessungen ein Irrtum aufgeklärt, denn lange Zeit hielt man den Chimborazo für den höchsten Berg Südamerikas.

Ende des Jahres 1882 führte der Deutsche Paul Grüßfeldt die erste bekannt gewordene Expedition auf den Aconcagua durch. Ihm ist auch das Wissen zu verdanken, dass es sich beim Aconcagua um einen ganz normalen Berg und keinen Vulkan handelt. Den Gipfel erreichte Grüßfeldt jedoch nicht. Erst 1897 gelang dies einer Expedition unter Führung des Schweizer Bergführers Matthias Zurbriggen.

1934 erreichte der erste Argentinier, der Soldat Nicolás Plantamura, den Gipfel. Sechs Jahre später schaffte es dann mit der Französin Adriana Banca die erste Frau. Der Nebengipfel wurde erst im Jahr 1947 bestiegen, wiederum durch eine deutsche Gruppe.

Bergsteigen auf dem Aconcagua
Bergsteigen auf dem Aconcagua
Cerro Aconcagua, Argentina; (c) Oscar Scally

Touristische Höhepunkte

  • Puente del Inca, der Ausgangsort für Aconcagua-Besteiger an der argentinisch-chilenischen Grenze, bekannt für die natürliche Felsbrücke über den Rio de las Cuevas und die vielerorts sprudelnden Thermalquellen.
  • Der Gipfelblick auf den Aconcagua vom Banderita Sur (3.430 Meter), vergleichsweise leicht zu erreichen und oft das Ziel einer Akklimatisationstour.
  • Das über das Vaca-Tal noch bequem mit Mulis erreichbare Basecamp „Plaza de Argentina„.
  • Das „Plaza de Mulas„, das Basecamp des Normalweges auf 4.270 Metern Höhe.
  • Die Penitentes, eindrucksvolle Eiszacken, auch Büßerschnee oder Büßereis genannt,  gleich an der Zunge des vom Cerro Cuerno ausgehenden Gletschers.
  • Natürlich der Aconcagua-Gipfel, mit 6.962 Metern Höhe der höchste Punkt Südamerikas.
  • Der Weinanbau in der Provinz Mendoza – hier kommen die weltweit bekannten und beliebten argentinischen Rotweine her.

Informationen zum Bergsteigen

Um von Argentinien aus zum Aconcagua Nationalpark zu gelangen, startet man in der Stadt Mendoza. Ein internationaler Flughafen und auch ansonsten sehr gute Verkehrsanbindungen machen Mendoza zu einem idealen Ausgangspunkt für jeden Aconcagua-Besucher. Aber auch darüber hinaus ist Mendoza bekannt: Durch seine herausragende, weltweit geschätzte Qualität der dort herkommenden Weine, die seit Beginn des 18. Jahrhunderts in Argentinien gehandelt werden. 70 Prozent der argentinischen Weinproduktion stammen vom Fuße des Aconcagua.

Besteigung des Aconcagua

Von der Nordseite kommend, zählt der Aconcagua als ein weitestgehend unkompliziert zu besteigender Berg. Die südliche Route, die im Schatten der Sonne liegt, ist da schon um Einiges schwieriger. Durch die starke Einstrahlung der Sonne im Hochgebirge nahe dem Äquator sind dort ab dem Basislager auf dem Erdboden reihenförmig angeordnete, meterhohe Eiszacken entstanden – auch genannt „Büßerschnee“ bzw. „Büßereis“.

Aconcagua Büßereis

Aconcagua Büßereis, Büßerschnee (Nordseite)

In Puente del Inca gibt es einen Bergsteigerfriedhof, wo die Opfer des Berges ruhen.
Wer schwindelfrei ist und in vergleichbaren Höhen bereits vorher gut zurechtkam, sollte den sogenannten Maultierplatz, das Basislager in 4.300m Höhe, aufsuchen. Dieses ist innerhalb von zwei Trekking-Tagesetappen gut zu erreichen.

Ein durch die Schneeschmelze entstandener Gletscherbach bringt Wasser ins Basislager. Prinzipiell sollte dies allerdings abgekocht werden bzw., wenn es schnell gehen muss, können auch Entkeimungstabletten eingesetzt werden.

Im Verlaufe der Saison kann man mit insgesamt etwa 4.000 Bergtouristen rechnen. Ab November bis in den März (auf der Südhälfte der Erde ist dann Sommer) ist der Zeitraum für das Besteigen des Gipfels optimal. Zur Saisonzeit trifft man bei den Basisstationen immer auf Nationalpark-Führer.

Tags- und nachtsüber muss oft mit heftigen Temperaturunterscheiden gerechnet werden. Das Wetter in der Region wird stark durch den nahe gelegenen Pazifischen Ozean beeinflusst: Herüberkommende feuchte Winde bauen sich auf bis hin zu handfesten Stürmen. Nicht nur diese Wetterunbilden lassen schnell Vergleiche des Aconcagua mit den 8.000ern des Himalaya aufkommen. Auch der niedrigen Sauerstoffgehalt sowie die geringe Luftfeuchtigkeit sind in der Region der höchsten Erhebungen Südamerikas ähnlich zu den asiatischen Pendants.

In der Nacht sind es auf 5.000 Metern über dem Meeresspiegel locker um die -20 Grad Celsius auf der Spitze herrschen dann sogar ca. -30 Grad. Im Winter herrschen in der Nähe des Berges und direkt auf dem Aconcagua ständig Schneestürme und heftige Winde. Dann werden quasi nie Plusgrade erreicht. Wer es zu dieser Zeit dennoch versuchen möchte, wird körperlich und auch geistig stark herausgefordert. Es erfordert sehr viel Erfahrung, Durchhaltevermögen und eine gute Ausrüstung.

Mit Intakt-Reisen unterwegs: Aconcagua

Die Besteigung des Aconcagua ist schon sehr lange ein fester Bestandteil unseres Bergsteiger- und Trekking-Katalogs. Wir bieten die Aconcagua-Besteigung integriert in eine längere Trekkingreise an, bei der Sie nicht nur den höchsten Berg Südamerikas entdecken und besteigen können, sondern im Anschluss (optional!) auch noch gleich in die Verlängerung gehen und den mit 6.893 Metern zweithöchsten Berg Südamerikas, den Ojos del Salado, besteigen können. Der Ojos del Salado ist zugleich auch der höchste aktive Vulkan der Erde und zählt zu den „Seven Second Summits“. Sofern das Wetter bei dieser Verlängerungstour mitspielt, lassen sich weitere Sechstausender „sammeln“; der Cerro San Francisco (6.018 Meter), der Cerro Vicuñas (6.067 Meter) oder auch der Barrancas Blancas (6.119 Meter).

Im Anschluss an das Abenteuer mit einer hoffentlich auch erfolgreichen Gipfelbesteigung empfiehlt sich ein Abstecher nach Chile. In der südamerikanischen Metropole Santiago de Chile lernen Sie das typische Leben und Flair kennen, wodurch die Tour einen schönen Ausklang findet.

Zwar ohne die eigentliche Besteigung des Aconcagua, aber durchaus als empfehlenswerte Aktivreise konzipiert, bringt Sie die „Aktivreise mit Trekking und Fahrradtouren“ in die drei so unterschiedlichen wie gleichermaßen schönen Bergregionen Patagonien, Fitz Roy-Massiv und Aconcagua. Fahrradtouren, unter anderem in Buenos Aires, und ein Reitausflug runden diese Aktivreise ab.

Alternativen zu Argentinien bilden die nicht minder populären Gipfel des Cotopaxi und Chimborazo, die sie bei unseren Ecuador-Reisen finden.

Zahlen, Daten, Fakten

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Geographische Lage
Geographische Lage
Alternative Namen
Cerro Aconcagua, El Volcano
Höhe
6.962 Meter
Gebirge
Anden
Berg-Typ
Massiv aus vulkanischem Andesit mit einem Unterbau aus Meeresablagerungen
Lage
Südamerika, Argentinien, Provinz Mendoza
Erstbesteigung
1897
Erstbesteiger
Matthias Zurbriggen
Koordinaten
32° 39′ 12″ S, 70° 0′ 42″ W
Rangliste
Höchster Berg Argentiniens und Südamerikas, einer der "Seven Summits"