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Allgemeine Informationen

Der Damavand, ein potentiell aktiver Stratovulkan, ist der höchste Berg im Iran und im Nahen Osten. Der Berg liegt im Ālborz-Gebirge (Elbrus-Gebirge), in der Nähe der südlichen Küste des Kaspischen Meeres und 66 Kilometer nordöstlich von Teheran und ist zugleich auch der zweithöchste Vulkan in Asien. Er ist nach mehreren bekannten Eruptionen vor rund 600.000 und 280.000 Jahren, schließlich vor 7300 Jahren ausgebrochen.

Der Berg ist das Symbol des iranischen Widerstands gegen Willkür und Fremdherrschaft in der persischen Poesie und Literatur. Er hat einen besonderen Platz in der persischen Mythologie. In zoroastrischen Texten wurde der dreiköpfige Drache Azi Dahaka innerhalb des Damavand angekettet um dort bis zum Ende der Welt zu bleiben. Der persische Dichter Ferdowsi stellt dieses Ereignis in seinem Meisterwerk, dem „Schahname“ (das Königsbuch) dar. Der Damāvand wurde auch in der iranischen Legende von Arash als Standort benannt in dem er seinen Pfeil abfeuerte um die iranischen Grenze zu markieren. Das berühmte Gedicht von Mohammad „Damāvand Taqī Bahār“ ist auch ein schönes Beispiel für die Bedeutung des Berges in der persischen Literatur. Der erste Vers des Gedichtes lautet: „Oh weißer Riesen mit Füßen in Ketten, Oh Kuppel der Welt, Oh Damavand“

Aber der Berg hat auch einige Thermalquellen (Abe Garm Larijan) mit therapeutischen Qualitäten zu bieten. Diese heißen Mineralquellen sind vor allem an den Flanken des Vulkans und an der Basis zu finden. Sie geben Hinweise auf vulkanische Wärme vergleichsweise nahe an der Oberfläche der Erde. Obwohl keine historischen Eruptionen aufgezeichnet wurden gibt es heiße Quellen an der Basis und an den Flanken und Fumarolen und Solfatara in der Nähe des Gipfels welche auf heiße Magma hinweisen, so dass der Damavand als ein potentiell aktiver Vulkan gesehen wird. Die wichtigsten dieser heißen Quellen sind in Abe Garm Larijan in einem Dorf mit dem Namen Larijan im Lar-Tal. Das Wasser aus dieser Quelle ist nützlich bei der Behandlung von chronischen Wunden und Hautkrankheiten. In der Nähe dieser Quellen gibt es öffentliche Bäder mit kleinen Pools für die öffentliche Nutzung.

Die Damavand-Flüsse und Ihre Umgebung sind außerdem berühmt für Bachforellen, Wildziegen und viele einheimische Sing-und Zugvögel. Auch der Leopard und der Braunbär leben in dieser Gegend. Als kleinere Säugetiere sind die Schneemaus und der Rufesent Pika zu finden. Viele Marsh-Frösche leben am Flussufer des Lar. Die Wiesenotter, die iranische Tal-Viper und die kaukasischen Agama gehören zu den Reptilien dieser Bergregion.

Aber auch die Pflanzenwelt des Damavand ist schön. Am Südhang des Damavand gibt es Reste des wilden Pistachia Baum. Am Flussufer gibt es noch andere Arten von Salix Bäumen wie Weiden und Oleaster. Den Griechische Wacholder findet man in den höheren Lagen. An den Nordhängen gibt es wegen der höheren Luftfeuchtigkeit wilde Eichen, Buchen und Haselnussbäume.

Damavand Peak Timelapse; (c) MiM Studio

Touristische Höhepunkte

  • Teheran die Hauptstadt Irans, durch den internatinalen Flughafen zumeist der Startpunkt jeder Damavand-Tour, mit seiner traumhaften Altstadt, dem Archäologische Museum, der Imamzade-Salih-Moschee und dem Tadschrisch-Bazar;
  • Polur, etwa zwei Stunden von der Hauptstadt entfernt; bekannt für seine riesige Kletterhalle;
  • der Koloun-Bastak (4.150 Meter), ideal geeignet für eine Akklimatisationstour mit einem phantastischen Blick auf den Mount Damavand;
  • Reyneh, das letzte Dorf vor dem Aufstieg (auch „Lager 1“ genannt);
  • das auf Hochlager Bargah Sewom, in welchem man stundenlang dem Treiben der bunt geschmückten Gepäck-Mulis zuschauen kann;
  • der 5.671 Meter hohe Gipfel des Damavand, mit seinen zahlreichen qualmenden Schwefellöchern;

Informationen zum Bergsteigen

Wenn es um den Damavand als Reiseziel geht, dann geht es natürlich vor allem um dessen Besteigung. Der beste Start für Bergsteiger ist das neue iranische Berg Föderation Camp im Dorf Polour im Süden des Berges. Es gibt mindestens 16 bekannte Routen auf den Gipfel, die unterschiedliche Probleme haben. Einige von ihnen sind sehr gefährlich und erfordern sehr gute Kletterkenntnisse.

Die beliebteste Route zum Bergsteigen ist die südliche , die auch ein Lager in der Mitte genannt Bargah Sevom Camp bei 4.220 m hat. Die Strecke führt hier vom Ort Reyneh (Lager 1), hinauf bis nach Gūsfandsara (Lager 2). Ein Wanderweg dann bis auf 418 m zur Hütte Bargah-e-Sewom. Die meisten Bergsteiger verbringen die Nacht vor dem Gipfeltag hier. 1.500 Höhenmeter müssen dann noch auf dem letzten Weg bis zum Gipfel überwunden werden. Interessant ist dann die Überquerung auf dem obersten Teil des Berges: Man sieht sandige Hänge welche allerhand kleine Bodenlöcher aufweisen, aus denen Schwefelgase steigen.

Die längste Route geht über den Nordosten und es dauert zwei ganze Tage, um den Gipfel zu erreichen.

Die westliche Route ist berühmt für seine Aussicht auf den Sonnenuntergang. Die Erstbesteigung des Damavand erfolgte durch den Engländer W.T. Thomson, im Jahr 1837. Auch Reinhold Messner versuchte 1970 den Damavand zu besteigen. Jedoch scheiterte er aufgrund von schlechten Wetterverhältnissen.

An diesem Beispiel zeigt sich, dass auch die Besteigung des Damavand kein leichtes Unterfangen ist. Der Damavand stellt generell zwar keine besonderen technischen Anforderungen an Kletterer. Es ist jedoch wichtig, sich vorher gut zu akklimatisieren und ein wenig Kondition zu haben. Im August kann es sein, dass der Damāvand sogar komplett ohne Schnee- und Eiskontakt bestiegen werden kann. Dies ist jedoch eine Ausnahme, im Normalfall ist ein schneefreier Aufstieg nicht möglich. Wer bei Dunkelheit am Gipfel steht, kann am Horizont das Lichtermeer Teherans bestaunen.

Die Temperaturen am Damavandgipfel liegen im Sommer meist unter -5 Grad und fallen im Winter manchmal sogar auf -40 Grad. Eine Sturmgeschwindigkeit von 150 Kilometern pro Stunde ist möglich. Die Windgeschwindigkeit erreicht die Ausläufer des Vulkans manchmal mit bis zu 70 km pro Stunde. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Hochland vom Damavand liegt bei 1.400 mm pro Jahr.

Mit Intakt-Reisen unterwegs: Damavand

Intakt-Reisen bietet seit 2014 mit der Reise „Vulkan-Besteigung Damavand“ eine Tour zum höchsten Berg Persiens an. Der Flug geht von Deutschland aus direkt nach Teheran, die Hauptstadt des Iran. Für die optimale Akklimatisation wird an Tag 3 der Berg Koloun Bastak mit 4.150 m bestiegen um im Anschluss den 5.671 m hohen Gipfel des Damavand optimal erreichen zu können. Um den Iran noch etwas näher kennenzulernen, empfehlen wir nach der Besteigung noch das kulturelle Verlängerungsprogramm mit den Höhepunkten Shiraz, Persepolis und Isfahan.

Wem eine Besteigung des Damavand dann doch etwas zu anstrengend ist, der kann natürlich auch aus der Ferne den Blick auf den Vulkan genießen, z.B. auf einer Iran-Rundreise mit kombiniertem Trekking im Zagros Gebirge, die wir ebenfalls seit 2014 anbieten. Auch hier ist neben dem Bergsteigen Platz für reichlich persische Kultur in Teheran, Shiraz, Isfahan und Persepolis.

Zahlen, Daten, Fakten

Alternative Namen
Damāwand, Demawend
Höhe
5.604 Meter
Gebirge
Elburs
Berg-Typ
Schichtvulkan, aktiver Stratovulkan
Lage
Asien, Iran, Provinz Māzandarān
Erstbesteigung
905
Erstbesteiger
Abu Dolaf Kazraji
Koordinaten
35° 57′ 14″ N, 52° 6′ 43″ O
Rangliste
höchster Berg des Iran/Persiens