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Allgemeine Informationen

Der tibetanische Berg Kailash ist Höhepunkt der Gandise-Bergkette, welche wiederum Teil des Trans-Himalaya-Gebirges in Tibet ist. Gleich vier Religionen betrachten den Kailash als einen heiligen Ort. Er liegt in der Nähe der Quelle der längsten Flüsse Asiens: dem Indus, dem Sutlej, dem Brahmaputra und dem Karnali. Die beiden Manasarovar-Seen und das Rakshas-Tal in Tibet befinden sich in unmittelbarer Umgebung zum Berg. Das Wort Manas bedeutet „Geist“ oder „Bewusstsein“, der Name demnach „See des Bewusstseins“. Rakshas-Tal bedeutet soviel wie „ein See von Dämonen“.
Die Wallfahrt zu diesem großen heiligen Berg und den zwei magischen Seen ist eine lebensverändernde Erfahrung und eine Gelegenheit, eine der zauberhaftesten Landschaften unseres Planeten kennenzulernen.

Das Wort Kailash bedeutet „Kristall“. Der tibetische Name für den Berg kann so als „Juwel des Schnees“ übersetzt werden. Tibetische Buddhisten nennen ihn auch „Kangri Rinpoche“ bzw. „Edel-Schnee-Berg“. Jedes Jahr pilgern Tausende zum Kailash, einer Tradition folgend, die Tausende von Jahren zurückliegt. Pilger umkreisen den Berg an dessen Fuß – ein heiliges Ritual, das Glück bringen soll. Hindus und Buddhisten unternehmen diese Wanderung im Uhrzeigersinn. Anhänger der Jain- und Bönpo-Religionen umrunden den Berg entgegen dem Uhrzeigersinn. Der komplette Weg um den Kailash (die Äußere Kora) ist ca. 52 km lang und dauert in der Regel drei Tage. Er symbolisiert die Stadien des Lebens, den Tod und die Wiedergeburt.

Viele Pilger wählen eine ausgesprochen anspruchsvolle Art der Fortbewegung bei Ihrer Umrundung: Über die geanze Körperlänge werfen sie sich mit dem vollen Körper nieder – und das während der gesamten Umrundung. Das heißt, dass der Pilger sich bückt, dann kniet, sich dann in voller Länge niederwirft, ein Zeichen mit den Fingern setzt, wieder in die Knie geht, betet und dann vorwärts auf Händen und Knien kriecht um dann den gesamten Prozess zu wiederholen. Es werden mindestens vier Wochen benötigt, um die Umrundung in dieser beschwerlichen Form durchzuführen.

In alten Texten wird der Berg oft als der Mittelpunkt der Welt bezeichnet. Nach dem religiösen Glauben ist die heiligste und würdigste Zeit, den Kailash zu besuchen, die Wallfahrt im Jahr des Pferdes, alle zwölf Jahre. Hunderte von Pilger versammeln sich am Fuße des Kailash zu ihrer rituellen Zeremonie. Durch eine Umrundung des Berges kann das ganze negative Karma eines Lebens gelöscht werden. Wer den Kailash 108-mal umrundet, kann direkt ins Nirwana einziehen.
Die Innere Kora hingegen darf nur von einem Pilger betreten werden, der die äußere bereits 12 mal umrundet hat. Alle 12 Jahre, im Jahr des Pferdes, ist eine Kailash Parikrama jedoch besonders interessant, denn diese zählt dann gleich 13 Umrundungen. Doch der Weg der Inneren Kora ist lang und steinig. Die Pilger müssen den Serdung-Chuksum-La Pass, der 5.900 m hoch ist, überqueren. Für die etwa 20 km brauchen sie dabei ca. 8 bis 12 Stunden.

Kailash: Die wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ)

Wie hoch ist der Kailash?

  • Der Kailash hat eine Höhe von 6.638 Metern.

Wie schwer ist eine Besteigung des Kailash?

  • Nach Einschätzung verschiedener Bergsteigergrößen ist der Kailash zumindest technisch problemlos besteigbar. Gute Kletterer würden vor keine größeren Hürden gestellt.

Wie lange dauert die Umrundung des Kailash?

  • Der Legende nach hat der Erstbesteiger Yogis Milarepa den Gipfel des Kailash im 11. Jahrhundert auf einem Sonnenstrahl sitzend erreicht, ohne den Berg auch nur berührt zu haben. Er ist der einzige geblieben, so dass keine weiteren Routen bekannt sind. 🙂
  • Die Kora, die Umrundung des heiligen Bergs, dauert etwa 3 Tage und ist insgesamt ca. 53 Kilometer lang. Sie bewegen sich dabei in einer Höhenlage zwischen 4.800 m und 5.700 m.

Wer darf den Kailash besteigen?

  • Um diese – nicht nur für Hindus – heilige Stätte zu schützen hat die chinesische Regierung ein Kletterverbot verhängt.
  • Die erste und einzige Genehmigung zur Besteigung des Kailash wurde 1985 Reinhold Messner erteilt. Kein Geld erwirkte diese Ausnahme, sondern der Wunsch eines befreundeten Arztes, der einen hohen chinesischen Minister von einem Leiden heilen konnte. Letztendlich verzichtete Reinhold Messner auf die Besteigung und begnügte sich mit seiner Umrundung.

Wie erfolgt die Anreise zum Kailash?

  • Bis etwa 2010 war die Anreise zum Kailash sehr mühsam. Z.B. mit dem Flugzeug ins tibetanische Lhasa und dann gut 1.200 Kilometer mit dem Geländewagen auf Schotterpisten über 5.000er Pässe. Ähnlich mühsam über das indische Delhi, auch noch gut 980 km entfernt. Heute ist die Anreise über den Flughafen Lhasa vergleichsweise einfach. Sie sollten unbedingt einige Tage in Lhasa verbringen um sich an die Höhe zu gewöhnen und das Risiko der Höhenkrankheit zu vermeiden!

Welche Anforderungen stellt die Umrundung des Kailash?

Aufgrund der großen Höhe und dem relativ anspruchsvollen Gelände auf dem Rundweg (der im Uhrzeigersinn erfolgt) erfordert die Umrundung sowohl körperliche Fitness als auch eine ausreichende Akklimatisierung an diese Höhen.

Wann ist die beste Reisezeit für den Kailash?

Am stabilsten ist das Wetter zwischen Mai und Juni sowie im September und Oktober. Dann sind die Temperaturen auf dem Rundweg recht angenehm.

Warum ist der Kailash heilig?

Der „Berg Meru“, wie der Kailash auch genannt wird, ist in verschiedenen Religionen ein heiliger Berg, u.a. im Tibetischen Buddhismus, im Hinduismus, dem Jainismus und der Bön-Religion. Der Berg strahlt demnach spirituelle Energie auf seine Besucher aus.

Informationen zum Bergsteigen

Der Kailash wurde bisher mit Rücksicht auf dessen Heilige Bedeutung noch nie bestiegen. Reinhold Messner wurde von der chinesischen Regierung Mitte der 80er Jahre erlaubt, den Berg zu besteigen. Er verzichtete jedoch darauf. Seither wurde keine weitere Erlaubnis zur Kailash-Besteigung erteilt.

Rund um den Berg gibt es mehrere Tempel und Klöster: Nyari, das Drirapuk-Kloster, das Songchu-Kloster und das Gyangzha Thailong. Jedes Kloster verweist auf seine eigenen legendären Geschichten und ist mit markanten Skulpturen, Statuen, Wandbildern, Thangkas und anderen tibetischen Kulturobjekten eingerichtet.

Eine Tibet-Reise mit Kailash-Umrundung gehört auch für einen Reiseveranstalter zu den herausfordernderen Reisen. Vor allem die ständig veränderten Regeln seitens der chinesischen Behörden erfordern ein ständiges Anpassen der Reiseverläufe und-beschreibungen.

Das Wetter am Kailash ist quasi immer eher kalt und kann unerwartet tückisch werden. In der Regel sind die Nächte am Berg deutlich kühler. Im Sommer (Mai bis August) herrscht ein gemäßigtes Klima, mit durchschnittlich rund 15 °C. Der Sommer ist so gut geeignet für alle Outdoor-Aktivitäten, aber auch Tempelbesuche, ein Bad im heiligen Wasser oder ähnliche Attraktionen. Ein großes religiöses Fest, das Saga Dawa-Festival, findet in der Regel im Mai/Juni jeden Jahres statt.

Während der Monsunzeit (September bis November) müssen Sie mit Regen rechnen. Die Temperaturen fallen auf 10 °C. Im Winter (Dezember bis April) herrscht tagsüber nur eine durchschnittliche Temperatur von 5 °C. Es fällt auch oft Schnee.

Der Kailash selbst ist immer von weißen Wolken umhüllt. Die Einheimischen behaupten, dass wenn jemand es schafft, die Spitze klar zu sehen, diese Person sehr glücklich werden wird.

Kailash-Umrundung
Kailash-Umrundung

Mit Intakt-Reisen unterwegs: Kailash

Intakt-Reisen bietet die Nepal-Tour „Tibet: Himalaya und Kailash-Umrundung“ an. Bei dieser Reise umrunden Sie den Kailash in drei Tagen im Uhrzeigersinn (Äußere Kora) und besuchen den Manasarovar-See.

Bei der Tibet-Trekkingtour „Kailash“ führt die Reise vom Manasarovar-See zum Kailash. Hierbei lernen Sie in West-Tibet die alten Königreiche Shangshung und Guge kennen.

Die Reise „Wandern & Kultur in Tibet“ verbindet die Umrundung des heiligen Berges mit einer Stippvisite im Mount-Everest-Basecamp nahe Rongbuk – der Himalaya kommt so ganz nahe.

Zahlen, Daten, Fakten

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Geographische Lage
Geographische Lage
Alternative Namen
Kailas, Gang Rinpoche (tibetisch: Kangrinboqê, zudeutsch: „kostbares Schneejuwel“)
Höhe
6.638 Meter
Gebirge
Gangdisê (Transhimalaya)
Berg-Typ
Felsberg
Lage
China, Autonomes Gebiet Tibet
Erstbesteigung
bisher unbestiegen
Erstbesteiger
bisher kein Erstbesteiger
Koordinaten
31° 4′ 0″ N, 81° 18′ 45″ O
Rangliste
Höchster Berg Tibets