Huascarán
Inmitten der höchsten tropischen Bergkette der Welt
Allgemeine Informationen
Der Nevado Huascarán ist mit seinen 6.768 Metern der höchste Berg Perus und der fünfthöchste Südamerikas. Sein Name geht auf Huásca, einem der großen Inka- Herrscher des 16. Jahrhunderts zurück. Charakteristisch ist sein schneebedeckter Doppelgipfel, der Huascarán Sur (Südgipfel, 6.768 Meter) und der Huascarán Norte (Nordgipfel, 6.655 Meter).
Seine Entstehung ist die der Andenentstehung; diese bilden den Südteil der amerikanischen Kordilleren, ein klassisches Faltengebirge, entstanden durch die Subduktion (das Abtauchen) der ozeanischen Nazca-Platte unter die kontinentale Südamerikanische Platte.
Als Teil des Pazifischen Feuerrings sind die Anden Raum stärkster seismischer und vulkanischer Aktivität, so besteht der Huascarán auch aus vulkanischem Granitgestein.
Der in der Provinz Yungay liegende Berg ist auch namensgebend für den Nationalpark Huascarán, der mit einer atemberaubenden Vielfalt an Flora und Fauna aufwartet und so dazu beiträgt, das der Huascarán zu den beliebtesten Zielen zum Trekking und Bergsteigen in den Anden zählt.
Auch eine vielfältige Tierwelt lebt dort auf Gletschern und Plateaus wie Pumas, Vizcachas , die lamaähnlichen Vicuñas oder der Anden-Fuchs. Die Vogelwelt zeichnet sich durch über 100, zum Teil bedrohte Arten wie den Andenkondor, den Cordillera-Habicht, oder den Riesenkolibri aus. Auch die Vegetation ist in diesem Teil der Anden mit Bromelienwäldern, Bergorchideen und Reliktwäldern faszinierend vielfältig.
Schon der Nationalpark beeindruckt mit seiner Vielzahl an Wildbächen in tiefen Schluchten, in der Sonne glitzernden Gletscherseen, Gletschern und schneebedeckten Berge. In den Ebenen am Fuße des Berges finden sich heiße Termalquellen.

Huascarán: Die wichtigsten Fragen und Antworten (FAQ)
Wie hoch ist der Huascarán?
- Mit einer Höhe von 6.768 Metern ist der Südgipfel des Huascarán (Huascarán Sur) der höchste Berg Perus und der fünfthöchste Berg Südamerikas.
- Der zweite Gipfel des Huascarán, der Nordgipfel Huascarán Norte ist 6.655 Meter hoch.
Wie schwer ist eine Besteigung des Huascarán?
- Der Huascarán gilt zwar als technisch nicht anspruchsvoll, gilt aber aufgrund seiner Höhenlage als schwer zu besteigender Berg. Eine gute körperliche Verfassung und eine angemessene Akklimatisierung sind Voraussetzung für den Aufstieg.
- Es gibt zahlreiche mittelschwere bis schwere Aufstiege von allen Seiten auf den Huascarán mit interessanten Kletterpassagen.
- Der Normalweg ist klettertechnisch sicher nicht dramatisch – es gibt an den wichtigsten Stellen Fixseile. Größtes Problem ist der riesige Gletscherbruch beim Aufstieg zum Garganta-Sattel. Jedes Jahr kommen hier zahlreiche Bergsteiger um oder verletzen sich schwer.
Welches ist die beste Route, um auf den Huascarán zu gelangen?
- Von einer so klaren Routenführung wie auf anderen Bergen kann man am Huascarán nicht sprechen. Die Route durch den zerklüfteten Gletscher ändert sich von Jahr zu Jahr.
- Die Normalroute startet in Musho (über Mancos erreichbar) auf 3.020 Metern Höhe. Man steigt über 2-3 Höhenlager auf zum Garganta-Sattel, von wo aus man sowohl Zugang zum Huascarán Norte als auch zum Huascarán Sur hat.
- Für den Nordgipfel führt der Weg zuerst über das Plateau zu größtenteils mit Fixseilen gesicherten Steilhängen. Die etwa 6- bis 8-Stunden Tour ist sowohl technisch als auch konditionell anspruchsvoll. Erst oben kommt man ohne Fixseile aus und gelangt über den Grat problemlos zum Gipfel.
- Für den Südgipfel muss der Sattel zwischen den beiden Gipfeln überquert werden, bis man zu einem steilen Eishang gelangt. Auch hier gibt es zahlreiche Fixseile (Achtung, Spaltengefahr!). Auf dem Gipfelplateau gibt es noch einige Hügelchen bis zum eigentlichen Hauptgipfel, dem Huascarán Sur mit 6.768 Metern.
Wieviel kostet es, den Huascarán zu besteigen?
- Für den Huascarán selbst wird kein Permit benötigt, aber für den Huascarán National Park wird eine Gebühr von zuletzt etwa 20-25 Euro erhoben.
Wie erfolgt die Anreise zum Huascarán?
- Am einfachsten erfolgt die Anreise, wenn Sie direkt von Lima aus mit dem Flugzeug weiter nach Huaraz fliegen. Schon nach etwa 55 Minuten sind Sie dort. Der Flughafen liegt zwar relativ weit draußen, aber Sie befinden sich quasi direkt zu Füßen der angrenzenden Cordillera Blanca.
- Deutlich aufwendiger gestaltet sich die Anreise per Bus. Die Fahrt dauert acht Stunden. Man folgt der Panamericana entlang der Küste durch einen schier endlosen Wüstenstreifen bis nach Huaraz. Von dort aus aus stehen je nach gewünschtem Reiseziel mehrere Zugangsstraßen zum Park zur Verfügung.
- Von Huaraz aus kann man mit dem Bus nach Mucho fahren. Dort beginnt direkt am Friedhof der Aufstieg zum Basecamp Rifugio Don Bosco.
Welches ist die beste Reisezeit zum Huascarán?
Die beste Reisezeit ist zwischen Mai und Oktober; mit wenig Regen und Temperaturen bis 25 °C ist der Aufstieg dann am angenehmsten. Weiter oben ist es natürlich deutlich kälter, nachts sind Temperaturgefälle bis zum Gefrierpunkt möglich.
Touristische Höhepunkte
- Die Cordillera Blanca ist unter allen Hochgebirgsgruppen der südamerikanischen Anden wohl am bekanntesten; nicht nur aufgrund ihrer Höhe und starken Vergletscherung, sondern auch wegen ihrer leichten Zugänglichkeit.
- Spuren vergangener Hochkulturen wie die Ruinen in Gekosh, Chuchumpunta, Cueva del Guitanero (Yungay), Chavin de Huántar.
- Lagunas Llanganuco, türkisblaue Lagunen auf 3.680 Metern Höhe.
- Die Bergseen Laguna Chinancocha und Laguna Orconcocha.
- Die von der Vegatation und den Panorama-Aussichten her einzigartige Honda-Ulta-Tour, eine sechstägige Trekking-Rundtour; sie endet im Ulta-Tal unterhalb der Südseite des Huascarán.
- Und etwas, das es wirklich nur auf dem Huascarán gibt: Hier ist die Erdbeschleunigung mit nur 9,7639 m/s (gemessen 2013) weltweit am geringsten.

Informationen zum Bergsteigen
Unter Bergsteigern gilt der Nevado Huascarán auch als „Übungsberg“, bevor es an die Herausforderungen asiatischer Gebirge geht. Doch schon der Nationalpark erstreckt sich vollständig oberhalb der 4.000-Meter-Grenze. So ist auch hier ohne Akklimatisierung an die Höhe kaum Spaß angesagt.
Sowohl der Süd- als auch der Nordgipfel bieten Aufstiege unterschiedlicher Schwierigkeit , die teils leichter zu bewältigen sind, aber auch höchst anspruchsvoll sein können. So zum Beispiel die riskante Durchsteigung der 1.200 Meter hohen Ostwand des Südgipfels.
Der Startpunkt der „normalen“ Hochtour ist von der Nordwestseite über die Garganta, einen Sattel zwischen den beiden Gipfeln. Eine Schwierigkeit sind die zerklüfteten Gletschergesteine, die durchaus gefährlich werden können.
Bester Startpunkt für Bergtouren ist die Stadt Huaraz; touristisch gut erschlossen, lässt sich hier entspannt die Tour planen und akklimatisieren.
Mit Intakt-Reisen unterwegs: Huascarán
Die Besteigung des Huascarán ist zur Zeit leider nicht möglich.
Bei Intakt-Reisen können Sie auf der Tour Peru: Anden-Trekking jedoch einen anderen 6.000er der Anden besteigen: den 6.075 m hohen Chachani. Über Geröll- und Eisfelder gelangen Sie ohne technische Schwierigkeiten bis zum höchsten Punkt. Der Vulkan Chachani ist ein vergleichsweise leichter Sechstausender. Er umrahmt gemeinsam mit dem Nachbarvulkan Misti die „weiße Stadt“ Arequipa. Er zählt zu den leicht zu besteigenden Sechstausendern. Obwohl die Besteigung technisch nicht schwierig ist sind Steigeisen optional, und eine gute Kondition und Ausdauer sind erforderlich.
Reisen mit dem Programmpunkt Huascarán:
Zahlen, Daten, Fakten


Huascarán-Links
Sicherheitsinformationen des Auswärtigen Amtes zu Peru:
https://www.auswaertiges-amt.de/de/service/laender/peru-node/perusicherheit/211938
Länderinformationen zu Peru aus dem CIA World Fact Book:
https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/peru/
Offizielles Reise- und Tourismus-Portal von Peru:
https://www.peru.travel/