Iran Aktivreisen, Bergsteiger-Reisen, Kulturreisen, Trekkingreisen
Der hellgraue, flach abfallende Hang aus Vulkangestein wird unterbrochen durch strahlend-weiße Schneefelder und kleine gelbliche Stellen aus Schwefel. Weißer Dampf strömt neben uns aus und bildet einen Kontrast zum tiefblauen Himmel. Unbeschreiblich ist unser Gefühl auf dem rauchenden Gipfel des Damavand zu stehen, kein anderer Berg in dieser Region ist höher. Der Orient liegt uns zu Füßen, und wir lächeln stolz und glücklich über diesen Augenblick. Eine optimale Höhenanpassung für unsere Besteigung erreichen wir durch den vorherigen, 3-tägigen Aufenthalt am Plateau der 4.000er mit der Besteigung des Alam Kuh, dem zweithöchsten Berg des Landes.
Nach unseren Trekkingtagen im Elburs-Gebirge rückt der reichhaltige kulturelle Schatz des Landes in den Mittelpunkt: Shiraz, Persepolis und Isfahan geben uns einen tiefen Einblick in die Kultur, Geschichte und Gegenwart des Iran. Architektonische Meisterleistungen der islamischen Zeit, türkis strahlende Städte mit ihren Prunkbauten und monumentale Ruinenstädte aus der Antike. Wir wandeln durch kunstvoll angelegte Gärten und Palastanlagen, bestaunen die reich verzierten Moscheen und stöbern in den lebendigen Basaren. Neben den landschaftlichen Höhepunkten und kulturellen Kostbarkeiten sind es vor allem die Menschen, die einen tiefen, bleibenden Eindruck hinterlassen: offen aber zurückhaltend, herzlich, freundlich und stets bemüht, uns Gäste willkommen zu heißen. Im alten Persien treffen Berge auf Wüste, Tradition auf Moderne, hier mischen sich Geschichte und Religion mit einer vielschichtigen Gegenwart inmitten wilder Landschaft.
Die Höhepunkte dieser Reise:
Am Nachmittag Linienflug mit Lufthansa von Frankfurt nach Teheran. Ankunft am späten Abend und Transfer zu unserem Hotel. Übernachtung im Hotel.
Die moderne Großstadt Teheran ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Iran. Heute leben im Großraum Teheran mehr als 14 Millionen Menschen. Nach einem späten Frühstück fahren wir in nordwestliche Richtung auf einer beeindruckenden Passstraße über das Albruz-Gebirge Richtung Kaspisches Meer. Das Alam-Kuh-Massiv ist am besten von Norden her erschlossen und so fahren wir über Roudbarak (1.400 m) nach Vandarbon (2.400 m), dem Ausgangspunkt für alle Bergunternehmungen in diesem Gebiet. Übernachtung in einem Haus der Iranischen Bergsteiger-Föderation in Vandarbon. F/M/A
(Fahrzeit: ca. 7 Std., ca. 215 km)
Im Takht e Soleiman-Massiv, wie die Region um den Alam-Kuh auch genannt wird, konzentrieren sich über 40 Viertausender. Der höchste Berg des Massivs und der zweithöchste Berg im Iran ist der 4.850 m hohe Alam Kuh. Wir nähern uns den Bergen von der Südseite her, da die Aufstiege von dort aus weniger schroff sind und sich für eine gute Höhenanpassung optimal eignen. Ein Geländefahrzeug bringt uns durch das Khoram-dasht-Tal auf 3.300 m zum Ausgangspunkt unserer Wanderungen der nächsten Tage.
Durch eine zu Beginn enge Schlucht wandern wir hinauf zu unserem Lagerplatz Hesarschal; dieser liegt auf 3.800 m Höhe inmitten weiter Alm- und Bergwiesen. Wir sind umringt von Viertausendern und werden uns aus ihrer Mitte in den nächsten beiden Tagen unsere Gipfelziele aussuchen. Am Abend genießen wir die Ruhe in den Bergen. Zeltübernachtung. F/M/A
(Aufstieg 500 Hm; Gehzeit: ca. 3 Std.; Fahrzeit: ca. 1 Std., 40 km)
Welche Gipfel wir aussuchen, entscheiden wir vor Ort. Als erster Eingehgipfel bietet sich der Lashgarak (4.320 m) an. Vom Lager aus steigen wir unschwer in südliche Richtung zuerst über alpine Matten auf. Während der letzten Etappe geht es dann über einen breiten Grad bis zum Gipfel, von dem wir bei entsprechendem Wetter einen herrlichen Blick über die Berge haben. Der Rückweg führt uns zuerst über einen schmalen Grat dann über zwei weitere Gipfel, dem Gardonkuh Süd und Gardonkuh Nord, in einer unschweren, aber sehr lohnenden Rundtour zurück zum Lager. Zeltübernachtung. F/M/A
(Aufstieg 870 Hm; Abstieg 870 Hm; Gehzeit: ca. 6-7 Std.)
Wir arbeiten weiterhin an einer guten Höhenanpassung; deshalb geht es heute noch höher hinauf. Der Alam Kuh-Gipfel (4.850 m), der zweite höchste Berg des Iran, eignet sich ideal dafür. Trotz seiner beachtlichen Höhe ist er technisch nicht schwierig. Außerdem besteht für Teilnehmer, die es etwas sachter angehen möchten, die Möglichkeit nur den Gipfel des Marjikesh (4.580 m) zu besteigen. Zurück an unseren Lagerplatz, wandern wir wieder hinunter zu unseren Fahrzeugen, die uns nach Vanarborn bringen, wo wir wieder im Haus der Iranischen Bergsteiger-Föderation übernachten. Hüttenübernachtung. F/M/A
(Aufstieg 1.100 Hm; Abstieg 1.580 Hm; Gehzeit: ca. 7-8 Std.; Fahrzeit: ca. 1-2 Std.)
Die heutige Fahrt zum Damavand führt vorbei am Kaspischen Meer. Hier legen wir einen kurzen Stopp ein. Die Region am Kaspischen Meer ist mit Abstand die regenreichste im Iran und daher von subtropischem Klima geprägt.
Durch eine teilweise enge Schlucht fahren wir weiter nach Polur (2.250 m), einem Städtchen am Südwest-Fuß des Damavand. Von hier aus können wir die ersten überwältigenden Blicke auf den Berg genießen. Der Damavand (5.671 m) ist nicht nur der höchste Berg des Iran, sondern des gesamten Orients. Der mächtige, gleichförmige Vulkan überragt das schroffe Albruz-Gebirge um mehr als 1.000 Meter und wirkt fast wie ein Fremdkörper. Es gibt verschiedene Aufstiegsrouten, wir entscheiden uns für die einfachste von Süden her. Heute übernachten wir wieder in einem Haus der Iranischen Bergsteiger-Föderation. F/M/A
(Fahrzeit: ca. 8,5 Std., ca. 255 km)
Die Unternehmung Damavand beginnt. Von Polur aus fahren wir auf holpriger Piste bis nach Goosfand-sara, einer kleinen Moschee. Herrlich sind die Ausblicke auf den Damavand mit der goldenen Kuppel der Moschee im Vordergrund. Wir schultern unseren Tagesrucksack – das Hauptgepäck wird von Mulis transportiert – und wandern, gut akklimatisiert, in gleichmäßigem Tempo bergwärts. Bitte nehmen Sie nur das Gepäck mit, das Sie für die Besteigung auch brauchen. Nicht benötigtes Gepäck kann deponiert werden. Je nach Jahreszeit können wir in unterschiedlicher Höhe die Mohnblüte erleben. Mit dem knallroten persischen Mohn ergeben sich traumhafte Motive. In gleichmäßiger Steigung führt die Route höher und höher. Es lohnt sich, sich immer wieder umzudrehen und die herrlichen Ausblicke zurück ins Tal zu genießen. Unser Tagesziel ist die neu errichtete Bargah-Sevon-Hütte (4.200 m). In der Nähe schlagen wir unsere Zelte auf. F/M/A
(Aufstieg 1.200 Hm; Gehzeit: ca. 4 Std.; Fahrzeit: ca. 1 Std.)
Am frühen Morgen brechen wir auf zu unserem Gipfelsturm. Am Damavand sind keine technischen Probleme zu erwarten, dennoch darf dieser Berg nicht unterschätzt werden. An einigen wenigen Stellen kann es notwendig werden, in den Fels zu greifen, unter Umständen muss auch mal ein Altschneefeld überquert werden. Der Weg ist jedoch meist einfach und steigt gleichmäßig an. Wichtig ist langsames und gleichmäßiges Gehen. Dennoch werden wir die Höhe deutlich spüren. Der Gipfel scheint zum Greifen nah, aber er mag nicht näher kommen. Ab einer Höhe von 5.200 m erwarten uns die ersten Schwefeldämpfe und es wird deutlich, dass wir auf einem Vulkan unterwegs sind, der zwar nicht mehr aktiv ist, aber dennoch eine Verbindung zum Erdinneren hat.
Nach 5-6 Stunden ist der Aufstieg endlich geschafft, und wir stehen auf dem Gipfel. Bei klarer Sicht ist der Blick grandios. Im Norden reicht er bis zum Kaspischen Meer, im Süden bis Teheran. Eine längere Gipfelrast ist meist nicht möglich, weil oft heftige Stürme toben. Glücklich und beschwingt steigen wir ab und erreichen nach 2-3 Stunden wieder unsere Zelte an der Berghütte. F/M/A
(Aufstieg 1.500 Hm; Abstieg 1.500 Hm; Gehzeit: ca. 8-9 Std.)
Diesen Tag nutzen wir als Reservetag, sollte die Besteigung gestern nicht geklappt haben. Benötigen wir den Reservetag nicht, fahren wir schon heute zurück nach Teheran. Bitte beachten Sie hierzu den Abschnitt in „Hinweise“. Zelt-Übernachtung. F/M/A
Abschied vom Berg. Wir wandern hinunter zur Moschee Goosfand-sara, drehen uns aber immer wieder um, um voller Stolz auf den Gipfel zurückzuschauen, den wir gestern bezwungen haben. Von Goosfand-sara fahren wir zurück nach Teheran. Am Abend fahren wir zum Flughafen und fliegen nach Shiraz. Übernachtung im Hotel „Karim Khan“. F/M/A
(Abstieg 1.200 Hm; Gehzeit: ca. 2-3 Std.; Fahrzeit: ca. 3 Std.)
Shiraz ist die Hauptstadt der Provinz Fars. (Vom Namen dieser Provinz leitet sich der Name des Landes ab, Pars = griechisch Persis.) Die Stadt liegt rund 1.600 m hoch in einer grünen Oase; sie ist von Parks und Grünanlagen geprägt und im Volksmund als „Stadt der Liebe, der Rosen und der Nachtigallen“ bekannt. In Shiraz werden wir uns vor- und nachmittags Sehenswürdigkeiten anschauen. Ihren Ruhm als „Stadt der Dichter“ verdankt Shiraz den beiden großen Dichterpersönlichkeiten Saadi und Hafiz (13. bzw. 14. Jh.). Wir sehen uns das Hafiz-Mausoleen inmitten einer gepflegten Gartenanlagen an. Dann spazieren wir durch den Bagh-e Eram („Paradiesgarten“ – heute dient der Park, in dem ein Gartenpalast steht, als Botanischer Garten mit vielen Blumen und Bäumen) und um die wuchtige, alte Zitadelle. Wir bummeln durch den überdachten Wakil-Basar, eine lange Ladenstraße, von der zahlreiche Seitengassen abzweigen, und besuchen eines der großen, bei den Gläubigen beliebten Mausoleen. Übernachtung wie am Tag zuvor. F/M/A
Rund 55 km sind es bis zur altpersischen Königsresidenz Persepolis. Die Gründung der „Stadt der Perser“, einer der Hauptstädte des Weltreichs der Achämeniden, geht auf Darius I. (518 v.Chr.) zurück. Diese Anlage, deren Bauten sich auf einer künstlichen Terrasse erheben, stellt einen Höhepunkt damaliger Baukunst dar. Heute noch strahlen die monumentalen Repräsentationsbauten Größe und Erhabenheit aus. In den berühmten Relieffriesen mit Szenen des Hoflebens erreicht die Bildkunst ebenfalls einen Höhepunkt.
In der Nähe von Persepolis besuchen wir als Nächstes die Felsengräber von Naqsh-e Rostam. Sie sind Ruhestätten der Achämeniden-Könige Darius I. und II., Xerxes I. und Artaxerxes. Nach dem Mittagessen fahren wir auf gut ausgebauter Straße nach Isfahan. Unweit des berühmten zentralen Platzes quartieren wir uns für zwei Nächte in einem Mittelklassehotel ein. Nach dem Abendessen lohnt sich ein „Nachtbummel“ über den berühmten, beleuchteten Meydan-Platz. Übernachtung im Hotel „Setareh“ in Isfahan. F/M/A
(Fahrzeit: ca. 5,5 Std.)
Isfahan ist von Gebirgszügen umgeben und liegt auf einer Hochebene mit wüstenhaftem Charakter inmitten einer fruchtbaren Oase, die vom Fluss Zayandeh Rud gespeist wird. Isfahan war die Residenz der berühmten Safawiden-Herrscher. Zauberhaft wirken die fantasievoll mit Fayencen geschmückten Paläste und Brücken, Kuppeln und Minarette der viel gepriesenen, auch als „Perle Persiens“ bekannten Stadt. Als ihr goldenes Zeitalter gilt das 17. Jahrhundert.
Unter Schah Abbas dem Großen entstanden prachtvolle Bauten um den „Großen Platz“. Hier am Meydan-e Imam, seinerzeit der größte Platz der Welt, stehen der Ali Qapu-Torpalast, die Lotfollah- und die Imam-Moschee; der Haupteingang zum überdachten Großen Basar befindet sich ebenfalls hier. Wir schauen uns auch den Gartenpavillon Hascht Behescht („Eingang zum Paradies“) sowie den Gartenpalast Chehel Sotun (40-Säulen-Palast) an.
Nach Besichtigung dieser Stätten sehen wir nachmittags die Allah-Verdi-Khan-Brücke, bekannt als 33-Bogen-Brücke, die Abbas I. über den Zayandeh Rud errichten ließ, und bummeln durch den bunten, überdachten Basar am Meydan-Platz. Ein Besuch in einem der traditionellen Teehäuser darf nicht fehlen. Übernachtung wie am Tag zuvor. F/M/A
Bevor wir unsere Rückfahrt beginnen, führt uns ein Besuch ins Djolfa-Viertel, in dem armenische Christen leben. Wir besuchen die Erlöser-Kathedrale Vank, auf deren Areal das Armenische Museum liegt. Wir fahren weiter Richtung Norden und unterbrechen unsere Fahrt in Natanz, wo wir die Jame-Moschee besuchen. Dieser aus mehreren Teilen bestehende Komplex geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Am späten Nachmittag erreichen wir das „Matin Abad Desert Eco Resort“, wo wir den Abend verbringen und unser Abschiedessen genießen. Kurz nach Mitternacht starten wir zum Flughafen nach Teheran. F/M/A
(Fahrzeit: ca. 6-7 Std.)
Wir werden zum Flughafen gebracht und fliegen zurück nach München. Ankunft am Morgen.
F = Frühstück / M = Mittagessen / A = Abendessen
Die Spenden werden in Projekte zur Einsparung von Treibhausgasen investiert. Um die CO2-Emissionen des Fluges an anderer Stelle einzusparen sind z.B. für Flüge nach Namibia ca. 137 EUR und nach Äthiopien ca. 85 EUR notwendig. Sie erhalten für Ihre Spende eine vom Finanzamt anerkannte Bescheinigung.